Offensichtlich kennen Sie das Konzept der Ergonomie. Aber wissen Sie genau, was es bedeutet und warum wir angefangen haben, uns Sorgen um eine gute Ergonomie am Arbeitsplatz zu machen?
Der Ursprung der Ergonomie
Ergonomie ist ein griechischer Neologismus, bestehend aus „ergon“, was Arbeit bedeutet, und „nomos“, was Gesetze bedeutet.
Der Ursprung des Wortes lässt sich bis ins Jahr 1857 zurückverfolgen, als der polnische Wissenschaftler Wojciech Jastrzębowski es zum ersten Mal verwendete. Im weitesten Sinne hat Ergonomie also mit der Innenausstattung des Arbeitsplatzes zu tun — sowohl mit der physischen Umgebung wie Stühlen, Tischen und Bildschirmen, als auch mit der mentalen Umgebung.
Disziplinen wie Anatomie, Physiologie, Soziologie und Organisationswissenschaft bilden alle einen Teil der Grundlage des Ergonomiekonzepts.
Im Allgemeinen geht es bei Ergonomie darum, dass Menschen und physische Elemente bestmöglich zusammenarbeiten. Erst mit der Industrialisierung, die eine höhere Produktivität erforderte, begannen die Menschen beispielsweise, bei ihrer täglichen Arbeit über Ergonomie nachzudenken.
Dänische Masseurinnen kämpften in den 50er Jahren darum, Berufsgymnastik während der Arbeitszeit einzuführen. Dies war als eines der ersten Mittel gedacht, um Arbeitsunfällen aufgrund anstrengender und sich wiederholender Arbeit vorzubeugen.
In den 60er Jahren rückte das Arbeitsumfeld jedoch in Skandinavien in den Mittelpunkt, wo das Hauptaugenmerk auf der Variation der Aufgaben in den Fabriken lag. Seitdem wurde im Laufe der Jahre immer mehr Arbeit vor einen Bildschirm verlagert, ebenso wie die ergonomischen Initiativen.
Lesen Sie mehr über das Zusammenspiel von Arbeitsumgebung, Arbeitsbereich und Arbeitsplatz.
Eine internationale Perspektive
Die Gewährleistung einer angemessenen Ergonomie betrifft sowohl die Prävention als auch die Behandlung arbeitsbedingter Störungen, aber die europäischen Länder unterscheiden sich erheblich in der Betonung der Ergonomie und der Werkzeuge am Arbeitsplatz.
Die nordischen Länder haben im Bereich Ergonomie einen langen Weg zurückgelegt und haben eine lange Tradition, sich auf präventive Maßnahmen zu konzentrieren. Insbesondere haben die Länder erkannt, dass Arbeitsunfälle schwierig zu behandeln sind und dass Prävention daher von entscheidender Bedeutung ist.
Aus diesem Grund führen sie jährliche Arbeitsplatzbeurteilungen durch und benennen die Mitarbeiter als „Sicherheitsbeauftragte“.
Zurück in die Gegenwart
„Moderne Ergonomie“ ist ein Wissenschaftszweig, der untersucht, wie der Körper funktioniert und wie ein Arbeitsplatz an die natürlichen Bewegungen des menschlichen Körpers angepasst werden kann. Die moderne Ergonomie wurde Mitte der 70er Jahre geboren und beeinflusst immer noch das Design und die Herstellung von Möbeln.
Vor allem Büromöbel zeichnen sich durch den zunehmenden Fokus auf Ergonomie in der Gesellschaft aus. Die rasante Entwicklung der Technologie hat auch einen erheblichen Einfluss auf die moderne Ergonomie und erleichtert es Unternehmen, den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden.
Je nach Branche kann das Konzept der Ergonomie unterschiedlich wahrgenommen werden. Wenn Sie in einem Büro und mit einem PC arbeiten, liegt der Schwerpunkt in der Regel auf der Innenausstattung Ihrer Büroräume und der Büromöbel.
Das Gleiche gilt für Beschäftigte im Gesundheits- und Bildungssektor, deren Arbeit heute überwiegend sitzend ist.
Wenn es jedoch um mehr körperliche Arbeit in einer Fabrik oder um herausfordernde Arbeiten im Freien geht, liegt der Schwerpunkt darauf, die physischen Arbeitspositionen, die richtigen Techniken und die für die Aufgaben relevanten Werkzeuge zu variieren.
Unabhängig von der Branche ist das Ergebnis ein glücklicherer und gesünderer Mitarbeiter, was zu mehr Produktivität und geringeren Gesundheitskosten führt.
Mini-Enzyklopädie der Ergonomie
- MSD: Muskel- und Skeletterkrankung (Muskel- und Knochenerkrankungen)
- RSI: Verletzungen durch wiederholte Belastung
- Prophylaktisches ergonomisches Arbeiten: präventives ergonomisches Arbeiten
- EGA: Einseitig wiederholte Arbeit
- OHS: Arbeitsmedizinischer Dienst